Allergien

Hausstaubmilbe

Informationen zur Hausstaubmilbe - Dr. Schätz-Hautarzt-Krems

Hausstaubmilbe - Allergie

 


Definition


Als Allergie bezeichnet man eine abnormale und überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems nach Kontakt mit einem Fremdstoff – dem Allergen. Dieses Allergen, das im Normalfall völlig harmlos ist, kann allerdings für sensibilisierte Personen gefährlich sein, denn bei ihnen verursacht das Allergen eine allergische Reaktion.

Eine Allergie entwickelt sich in 2 Abschnitten


  • Zuerst wird die Substanz vom Immunsystem als „Fremdkörper“ identifiziert. Dabei produziert das Immunsystem bestimmte Antikörper – eine natürliche „Abwehrmaßnahme“. 

  • Reagiert das Immunsystem aber „überempfindlich“, kommt es bei erneutem Kontakt mit dieser Substanz zu einer allergischen Reaktion.


Symtomatik


Die ganzjährig auftretende allergische Rhinitis (Schnupfen) tritt als Reaktion gegen Milben auf, wenn diese mit Nase und Augen in Kontakt kommen. Symptome der allergischen Rhinitis, die unter Umständen plötzlich und mit Heftigkeit auftreten können, sind:


  • wässriger Ausfluss aus der Nase

  • verstopfte Nase

  • salvenartige Niesanfälle

  • Juckreiz in Nase und/oder Rachen

  • häufig auch eine Bindehautentzündung, die sich durch Tränenfluss, Rötungen und Augenbrennen äußert


Eine unbehandelte allergische Rhinitis kann sich verschlimmern und gegebenenfalls sogar zu allergischem Asthma führen (Etagenwechsel). Bei einem Etagenwechsel breiten sich die allergischen Beschwerden von den oberen Atemwegen auf die Bronchien aus. Die Symptome für ein zusätzlich auftretendes allergisches Asthma sind:

  • Atembeschwerden mit Beklemmungsgefühl im Brustkorb

  • trockener Husten

  • pfeifende Atmung Milbenallergien können in manchen Fällen auch Auslöser einer atopischen Dermatitis (Neurodermitis) sein. 


Eine Milbenallergie ist eine sehr belastende Krankheit und kann durch Schlafstörungen und Dauermüdigkeit zu erheblichen Einschränkungen in Schule, Beruf und Freizeit führen.


Kreuzallergien


Bei einem Patienten mit Milbenallergie können auch allergische Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel auftreten. Dabei erkennt das Immunsystem eine Substanz der Milben wieder, die auch in manchen Lebensmitteln vorkommt. Das kann zu einer Kreuzallergie mit Schnecken, Krabben, Langusten und Muscheln führen.


Vorsichtsmaßnahmen


Die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen reduzieren


  • täglich 15 Minuten lüften

  • Luftentfeuchter einsetzen
  • Wäsche nicht im Zimmer trocknen lassen


Die Innentemperatur kontrollieren


  • Für angemessene Raumtemperaturen (18 bis 20°C) sorgen, vor allem in Schlafzimmern und im Winter. Milbenfördende Oberflächen und Gegenstände alle 2 bis 4 Wochen reinigen

  • Vorhänge, Pölster etc. bei 60°C waschen
  • Parkett und Linoleum statt Teppichböden wählen
  • Kuscheltiere bevorzugen, die bei 60°C gewaschen werden können
  • Ledergarnituren statt Stoffsofas bevorzugen
  • Staubsaugen vermeiden, da zu viel Staub aufgewirbelt wird
  • Böden feucht reinigen


Akarizide anwenden (Pestizide zur Bekämpfung der Milben) Die Wirksamkeit einiger Akarizide ist nachgewiesen (Benzylbenzoat als Pulver und Schaum, Benylbenzoat und Tannin, Esbiol und Piperonylbutoxid, Natamycin)


  • alle 3 bis 6 Monate Akarizide anwenden

  • Saugen mit HEPA-Filter 13 oder 14 


Bettwäsche wöchentlich wechseln und pflegen


  • Bettbezüge in der Waschmaschine bei 60°C waschen
  • Decken aus Naturdaunen vermeiden
  • Sorgfältige Reinigung des Flusensiebes


Milbendichte Schonbettbezüge benutzen


Pölster, Decken und Kuscheltiere in trockenem Zustand für ca. 1 Stunde in den Wäschetrockner bei 60°C geben.


  • Der Schonbettbezug muss die Matratze umschließen und von medizinischer Qualität sein.

  • Pölster und Decken bei 60°C waschen (alle 4 bis 6 Wochen)